Dienstag, 29. Oktober 2013

28.10.13 - National Gospelday in Rarotonga

Eigentlich war dieser besondere Tag schon am Samstag, den 26.10. Hier werden aber alle Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, kurzerhand auf einen Wochentag umgelegt. (Gute Idee. Sollten wir in Deutschland auch machen. Sehr arbeitnehmer-freundlich..)

Ich nahm an, dass verschiedene Gopselgruppen auftraten.
Es war aber ganz anders: ein Fest von, mit und für die einheimische Bevölkerung. Es waren kaum Touristen da, weil auch keine Werbung gemacht wurde. Wer es zufällig erfahren hatte, in welchem Dorf das Ganze stattfindet, war herzlich willkommen, aber speziell eingeladen wurde nicht.

6 Kirchengemeinden und insgesamt ca. 1000 Beteiligte gestalteten das Fest.
Auf einer riesigen Schulhofwiese standen kreisförmig aufgebaute Pavillons.
Neben dem Pavillon für Ehrengäste war der Musik- und Technik-Pavillon. Dorthin führte man mich, weils da noch freie Plätze gab. So saß ich direkt mittendrin zwischen Dorfbevölkerung, Chor und Musikern. Da habe ich dann mal mein ¨tablet¨ ausgepack und auf ¨wilde Reporterin aus Germany¨ gemacht...

Keiner lief wild durch die Gegend oder hatte Zettel in der Hand mit Abläufen und Reihenfolge: alles ging, wie immer hier, ganz gemächlich zu. Während einer redete babbelten Kinder dazwischen, was keinen störte; Picknick-Matten waren überall verteilt,  man aß und trank und saß im Freundes- und Familienkreis zusammen (siehe Foto).

Alle Beteiligten waren um 8:30 Uhr auf der Wiese versammelt. ¨Wichtige¨ Leute, wahrscheinlich irgendwelche Minister und Vorsitzende, hielten Reden. Sie taten mir richtig leid, denn sie hatten dunkle Anzüge an und sogar schwarze Socken in Lederschuhen (wobei einer der Minister - siehe Foto - seine Schuhe später mit Badelatschen getauscht hatte...). Es war heiß und sonnig und ich war froh, einen schönen schattigen, luftigen Platz zu haben.

Nach den Begrüßungsreden gings dann los: jede einzelnen Gemeinde zog mit Musik und Gesang auf den Platz, lief 1 bis 2 mal im Kreis und zeigten dann 20 bis 30 Minuten ihre Umsetzung der Geschichte als die ersten Missionare die Gospelmusik ins Land brachten.
Der Einzug erinnerte mich irgendwie an die Eröffnungsfeier der Olympiade.

Jede Gruppe hatte ihre eigene Deko, die kurz vorm Auftritt mit Autos, kleineren LKW und zu Fuß auf der Wiese aufgestellt wurde.
Mit live Gesang und Playback-Musik im Wechsel zeigten sie ihr Eingeübtes Stück und hatten einen Mordsspaß. Die Kinder waren immer mittendrin dabei. Manchmal waren sie entweder in schneeweiß oder bunt verkleidet und manchmal einfach in ihren ganz normalem Tagesoutfit.

Eine Gruppe zog mit mindestens 150 Menschen und viel Tam Tam ein. Die Erwachsenen hatten weiße Gewänder um, viel Blumenschmuck auf dem Kopf und die Kinder hatten grell-rote Gewänder um. Das sah toll aus. Später stiegen sie dann auf ein großes Gestell und sangen.

Nachdem den ersten 3 Gruppen und einigen Reden war kurze Mittagspause.
Jede Gemeinde hatte ihren  eigenen großen Gäste- und Futterpavillon. Da haben sie dann mal alles aufgefahren, was möglich ist: Berge von Essen. Riesige Töpfe mit vorgekochtem Fleisch und Suppen, Salate in unüberschaubarer Menge und und und.
Kaufen konnte man nichts, aber man bekam sofort einen Papierteller in die Hand gedrückt und einen Becher und sollte sich bedienen.
Gut, dass ich einen robusten Magen habe...

So ist das hier immer: es wird geteilt und abgegeben.
Und nachher ging sogar jemand rum und sammelte den Müll wieder ein, bevor ich den leeren Teller selbst wegbringen konnte.
(Die trennen hier übrigens alles: Dosen, Glas, Plastik, Brennbares und Organisches!)

Auch die anderen 3 Gruppen gaben ihr Bestes.
Manche brachten ihre eigene Band mit, z.B. auf einem LKW, der kurzerhand umgebaut wurde - alle Seitenteile weg, Holzpaletten mit Leitern befestigt als Verlängerung, Pavillon drauf und ein paar Stühle (saugefährlich...) und fertig war das ¨Music-Mobil¨.
Die Sänger und Sängerinnen unterstützten den Gesang der Gemeindegruppen. Da waren tolle Stimmen dabei.

Alles in allem ein super schönes Fest.
Gegen 13:30 Uhr war alles vorbei. In windeseile wurde abgebaut (wahrscheinlich wollten sie ihren Feiertag noch ein wenig genießen) und die Wiese sah aus wie immer.

Sabine

Sonntag, 27. Oktober 2013

22.10.13 - Kindergarten in Aitutaki

Auf Aitutaki gibt es 3 Schulen. Die Schule im Zentrum hat auch ein College und einen Kindergarten.
Ich hospitierte dort einen Vormittag.
Zwei ¨Kindergarten-Teacher¨ sind dort fest angestellt für 27 Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren (ab 5 Jahre gehe sie in die Preschool).
Ich war etwas verwundert als ich ankam, denn es waren 12 Erwachsene da mit  wenigen Kindern. Es seien Elternhelfer, hieß es. Sie spielten mit den Kindern oder malten am Tisch oder saßen separat und schauten zu.

Der Vormittag ist nur kurz: 8:30 Uhr bis 11 Uhr.
Es gab zwar einen Gruppenraum, aber im Prinzip fand alles draußen auf der überdachten Veranda und auf der Wiese statt.

Ich setzte mich zu einigen Jungs in die Sandkiste und beobachtete. Manches konnte ich verstehen, weil sie Englisch sprachen, viele Kinder sagten aber auch etwas auf Maori und so konnte ich nur vermuten, worum es ging.
Die beiden Erzieherinnen saßen  fast den ganzen Vormittag auf dem selben Platz, unterhielten sich mit anderen Eltern oder mit mir und wussten auch nicht genau, wie viele Kinder da waren (sie schätzten so 16... oder 17???). Alles ging ganz locker zu. Jeder machte, was er wollte.

Gegen 9:30 Uhr wurde zum ¨Lunch¨ gerufen. Ich fragte mich, warum sie das ¨Lunch¨ nannten und nicht ¨Breakfast¨. Als ich sah, was Kinder und Erwachsene auspackten, war mir klar warum: das war ein Mittagessen für deutsche Bau- oder Straßenarbeiter. Wie ich es schon in Tonga gesehen habe, hauen die riesige, allesamt ungesunde, Lebensmittel weg: frittierte Würstchen, Muffins, viel Wabbel-Weißbrot und dann auch noch was Warmes... Fleisch, Reis, Kartoffelbrei u.s.w. Zu trinken gabs bunte süße Säfte. Die kleinste Flasche war 1/2 l.

Auf der angrenzenden Schulhofwiese standen ein paar Autos mit geöffnetem Kofferraum: hier verkauften Frauen Säfte, Sandwiches und vorgekochtes Essen an Schüler und Personal.

Alle Eltern waren sehr nett zu mir. Jeder bot mir etwas an, der eine eine Banane, der andere ein Brot und ein Vater öffnete mir eine Kokosnuss. Dann kam die Erzieherin und brachte mir ein Chicken-Curry mit Reis und Kartoffelbrei (hatte sie bei einer der Frauen am Auto gekauft) und meinte, das dürfe ich nicht ablehnen. Sie war dann aber damit einverstanden, dass ich einen Teil sofort esse und den Rest für abends zum Aufwärmen mitnehme.

Zwischzeitlich brachte die Schwester der einen Erzieherin ihr 9 Monate altes Baby vorbei. Nun beschäftigten sich beide Erzieherinnen sehr intensiv mit dem Kleinkind und alle anderen machten weiterhin, was sie wollten. Manche nahmen ihr angefangenes Essen auch mit, verließen den Kindergarten und gingen auf die große Schulwiese.
Ich hatte keinerlei Überblick, wer noch da war oder wer schon abgeholt wurde und die beiden Erzieherinnen interessierte das auch nicht.

Gegen 10:30 Uhr kam dann der Aufruf  zum Aufräumen. Manche Kinder folgten dem, andere spielten weiter.
Schließlich sollten sich alle auf den Boden setzen, weil ¨Mama Sabrina¨ (aus meinem Namen wird fast immer Sabrina gemacht, das geht ihnen leichter über die Lippen..) jetzt was vorlesen würde. Man drückte mir ein Bilderbuch in die Hand und ich war froh, dass es auf Englich und nicht auf Maori war ¨Zeta, the Zebra¨. Nach anfänglicher Unsicherheit klappte das Lesen dann aber gut und schließlich wurde ich lockerer und stellte Fragen zum Inhalt und die Erzieherin übersetzte für die Kinder auf Maori und für mich wieder zurück auf Englisch.

Was sonst noch so passierte und was ich beobachtet habe, gibts später ausführlich im Tagebuch.

Sabine

19.10.13 - Aitutaki/Cook Island

19.10.-26.10.13
Endlich bin ich da, wo ich bereits vor 30 Jahren mal hin wollte:  In Aitutaki mit der schönsten (oder zweitschönsten?!?) Lagune der Welt. Ich habe Berichte im Fernesehen, viele Fotos und tolle Aufnahmen in google earth gesehen.

Meine Abholer begrüßten mich mit einer Blumenkette und brachten mich zur gebuchten Unterkunft.
Es war eine von 3 Holzhütten, auf Stelzen gebaut, direkt am Strand. Die Ausstattung war super und so stand meinem Selbstversorger-Haushalt nichts mehr im Weg.

Von der Schönheit der Lagunge hatte ich bis dahin noch nicht viel gesehen, da der Hauptteil auf der anderen Inselseite lag.
Am nächsten Tag (Sonntag) ging ich natürlich in die Kirche. Der Gesang - wieder ein Erlebnis.
Am Montag habe ich mir erst mal ein Moped gemietet. Ein ziemlich wackeliges, laut knatterndes, ziemlich ramponiertes Teil. Aber besser als gar nichts.
So erkundete ich bis Dienstag die kleine Insel, auf der man die Menschen sehr schnell kennenlernt und immer wieder trifft.  (Am letzten Tag der Woche hat mich jeder zweite gegrüßt...)

1600 Menschen leben auf Aitutaki, verteilt in 8 Dörfern mit 11 Religionsgemeinschaften.
Einige von denen taten per Plakaten und Schildern ihren Protest kund, dass das Sonntag-Flugverbot wieder her muss.
Da standen dann so Sachen wir: Wenn Du uns nicht zwischen Montag und Samstag besuchen willst, bleib daheim.

Alle Menschen sind genauso relaxed wie auf den anderen Inseln und kümmern sich um ihre Mitmenschen.
Einmal bin ich ein Stück an einer langen einsamen Straße zu Fuß gegangen und sofort hielt ein Auto, ob ich mitfahren wolle und wo man mich hinbringen könne.

Das Städtchen ist zentrale Anlaufstelle für alles: einkaufen, Post, Polizei, kl.Hafen u.s.w. Mindestens 1 mal täglich knattert hier jeder mal vorbei mit seinemn Töff-Töff. Es gibt auch Autos, die sogar einigermaßen in Schuss waren (allesamt auf jeden Fall eher fahrtauglich als in Tonga).
Ansonsten ist wenig los: eine handvoll, sehr einfache Cafés und die meisten Restaurants sind Hotels angegliedert.

Am Mittwoch habe ich dann eine Bootstour durch die Lagune gemacht.
Es war so, wie ich es mir vorgestellt hatte und noch schöner: super Wetter, die Sonne strahlte auf die Lagune, die in so vielen Farbvarianten zwischen Blau und Grün erschien, wie auf den Internetfotos. Das konnte man mit der Kamera gar nicht so schön einfangen, wie es in Natura war.
Wir hielten an verschiedenen Plätzen zum Schnorcheln.  Riesige Fische, so eine Art Thunfische und Napoleons, freuten sich über das Wabbelweißbrot, mit dem sie gefüttert wurden. Hunderte von Fischen, auch kleinere, stürzten auf die Leckerbissen und wir (insgesamt 9 Leute) mittendrin.

Man zeigte uns die Riesenmuscheln der Lagune und die besonderen großen Hartkorallen in Blau und Lila.
Unser Captain war nebenbei auch Perlenzüchter (von den berühmten schwarzen Perlen der Südsee)  und ließ uns über seiner Perlenfarm schnorcheln.

Dann machten wir verschiedene Stopps auf kleinen unbewohnten Inseln und wurden mit einem trop. Lunch mit frisch gebratenem Lachsfilet und Salaten und Früchten verwöhnt.
Das war ein mega schöner, unvergesslicher Ausflug.

Die restlichen Tage habe ich dann weiter die Insel und die kleinen Nebensträßchen erkundet und mich mit den Oldenburgern getroffen.
In Angelos Gemüsegarten habe ich regelmäßig mein frisches Obst und Salat und Cocktailtomaten direkt vom Baum/Strauch/Busch geerntet und in einem Nachbar-Resort habe ich dem Barkeeper das Rezept für Margarhitas verraten, was er nicht kannte, da die Gäste immer nur süße, tropische Cocktails bestellten.
Er schrieb es dann auf seine Magnettafel als ¨Special of the day¨ und will es in seine Menueliste aufnehmen, wenn die Karten neu geschrieben werden.

Eigentlich habe ich mich (aus Kostengründen) selbst versorgt, aber am letzten Abend war ich zum Abschlied mit den Oldenburgern essen. Sie fliegen nächste Woche weiter nach Neuseeland und dann treffen wir uns erst nächstes Jahr in Deutschland wieder. Das Lokal, d.h. die Gartenwirtschaft, lag mittendrin - ohne Blick, aber sehr urig. Die Köchin hatte einen guten Ruf, den wir nach dem köstlichen Mahl bestätigen konnten.

Auf dem Heimweg durchs stockdunkle Aitutaki machte mein Moped schlapp. Der Hinterreifen war platt und es war nicht mehr lenkbar. So ließ ich es stehen und schon hielt ein Auto und brachte mich ¨heim¨.

Jetzt bin ich wieder in Rarotonga und fliege am 31.10. weiter nach franz. Polynesien (Tahiti, Moorea, Bora Bora und Rangiroa).
Sabine

Oktober - Rarotonga - Inseleindrücke

Cook Island, d.h, RAROTONGA, ist so ganz anders als die anderen Südsee-Inseln auf denen ich bisher war.
Hier ist alles irgendwie geregelt, in Ordnung, pünktlich, sauber, gesellig - zumindest was die Tourismusbranche betrifft. Wegen der vielen Neuseeländer, Australier und Amerikaner haben die meisten Unterkünfte sogar kleine Küchenzeilen eingebaut, weil es die Kundschaft so haben möchte. Die 2 Insel-Busse verspäten sich vielleicht mal um 5 Minuten, aber mehr nicht. Die Geschäfte öffnen zuverlässig zwischen 8 und 9 Uhr und schließen genauso zuverlässig um 16 Uhr. Ab Samstag 13 Uhr bis Montagfrüh ist Cook Island geschlossen. Nur einige Hotel Resorts bieten Unterhaltung und auch auswärtigen Gästen was zu essen an. Alle gehen Sonntag (mehrfach am Tag) in die Kirche.

Bei meinen verschiedenen Insel-Umrundungen treffe ich inzwischen oft die gleichen Leute - entweder solche, bei deren Tanzveranstaltung ich war oder Bedienungen aus Cafés und Restaurants oder andere Touristen.Manche grüßen und ich grüße zurück.
Innerhalb der letzten 2 Wochen konnte man beobachten, wie die Vegetation sich von saftigem Grün auf knackiges Bunt übergeht. Die Frangipani-Bäume in weiß, rot und rosa blühen prall und duften unglaublich gut. Überall gibts Hibiskus in verschiedenen Farben. So eine Hecke hätte ich gerne zuhause...
Die Hunde, die von überall auf die Straße springen, stören etwas. Ab und an hört man auch von Moped-Unfällen durch Hunde verursacht.
Ich habe irgendwie Lust, mal einen krähenden Hahn zu überfahren. Aber die sind immer schneller und lassen sich vom ständigen Krähen nicht abhalten.

Mit dem Schwimmen ist es schwierig:
Meistens ist nicht genügend Wassertiefe vorhanden oder die Strömung zu stark oder die Korallendirekt an der Wasseroberfläche.
Trotzdem ist es schön, eine Hütte direkt am Wasser zu haben, das Farbenspiel zu beobachten und Meer und Palmen zu hören.
(Weiß gar nicht, wie ich zuhause ohne Meeresrauschen einschlafen soll...)

Es gibt vergleichsweise viel Verkehr (Autos und Mopeds), aber alle nehmen viel Rücksicht. Niemand überholt bei Gegenverkehr oder fährt zu dicht auf.

Von allen Inseln, die ich bisher bereist habe, ist dies die touristischste.
Einerseits ist es schön, alles  Nötige kaufen zu können und beim Essen in Restaurants die große Auswahl zu haben, andererseits hat es nicht viel mit dem Südsee-Mytos zu tun. Der stellt sich sicher wieder in franz. Polynesien ein.

Sabine

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Außergewöhnliches - Teil 5

16.10.13 - TV Rarotonga
Das Wetter spielt leider oft nicht mit und es ist stürmisch und regnet des Öfteren.
Da ich ja ein Fernsehgerät (mit einem Programm und mit sehr schlechtem Bild, aber immerhin...) in der Hütte habe, dachte ich, es sei eine gute Idee, mich mal mit dem Programm zu beschäftigen.

Bereits nach meiner Ankunft vor 2 Wochen hatte ich das Vergnügen nach 3 Monaten ohne Fernseher, mal wieder  in die Röhre schauen zu dürfen.
Ich hoffte auf CNN mit internationalen Nachrichten. Stattdessen kam ¨Two bananas in pyjamas¨. Zwei Zeichentrick-Bananen in Pyjamas (als Zwillige aufgemacht) erlebten lustige Abenteuer. Ich war da schon der Überzeugung, dass sich selbst 4-jährige Kinder aus meinem Kindergarten damit total verarscht vorkommen würden.

Das lokale Programm ist echt eine Lachnummer:
Vormittags kommen die Kindersendungen.
Außer ¨Bananas in pyjamas¨ gibts dann noch sowas wie Tigerenten-Club.
Ein Mann und eine Frau moderieren das.
Absolut oberbescheuert.
Sie hüpfen hin und her, machen übertriebene Gestiken und singen mit beknackter verstellter Stimme und machen Tiergeräusche....
Wenn man das bei uns daheim zeigen würde,  würde nicht nur die Sendung bereits nach 5 Minuten vom Programm gestrichen werden, sondern auch der ganze Sender komplett geschlossen.
Ich habe dann mal den Ton abgestellt. Das sieht noch bekloppter aus, wie 2 erwachsene Menschen sich absolut zum Affen machen.

Ich muss meine Meinung überdenken:  die ¨Two bananas...¨ ist eine Sendung für Anspruchsvolle. Hier lernen die Kinder von der Erfahrungen ihrer Vorbilder und bekommen außerdem wichtige pädagogische Hinweise fürs Leben.

Ok, all meine Hoffnungen auf den Infoteil des Senders:
Oha: hat ein wenig was zu tun mit früher, unserem ¨Offenen Kanal¨, wo  jeder Hobbyfilmer was ins Programm stellen konnte.
Ein grinsender Junge (ca. 18 Jahre) im landestypischen bunten Hemd mit Blumenkranz (Plastikblumen) auf dem Kopf liest, mehr oder weniger fließend, den Infotext ab. Von der Betonung her klingt es ein wenig, wie damals die üblichen Aufsätze unter dem Motto: ¨Mein schönstes Ferien-Erlebnis¨.

Da geht es z.B. um wichtige Insel-Ereignisse, wie die Rückkehr des Frauen-Ministeriums (die haben sie, glaube ich, für einige Wochen nach Neuseeland geschickt.... wahrscheinlich damit sie in Ruhe regieren können)  oder um die Vergabe des 1. Preises der lokalen Tanzvorführungen und Ähnliches.
Zwischendrin folgen Werbe-Einheiten. Hier muss ich feststellen, dass Werbung hier, wie überall, total nervig ist. Da es nicht so wahnsinnig viel zu bewerben gibt, kann ich die Slogans der einzelnen Geschäfte und Restaurants bereits mitsingen.

Abgerundet wird das Programm durch Interviews.
Das ist dann wieder sehr belustigend:
Eine Frau vor einer bunten Wand stehend berichtet von der Gesundheitsvorsorge und ein zahnloser Polizist ermahnt die Jugendlichen nicht alkoholisiert Moped zu fahren (und PKW schon gar nicht).

Dann gibts noch Todesanzeigen, die verlesen werden und den Wetterbericht.

Mich würde mal interessieren, wie er an den Job kam. Ob er vielleicht der Sohn des Öffentlichkeits-Ministers oder ein Nachfahre des höchsten Chiefs der Inselgruppe ist.

Und dann ist es geschafft: 22 Uhr und ein amerikanischer Film fängt an.
Egal was, ich werde ihn anschauen und mich freuen.

Nun muss ich sagen, dass Rarotona /Cook Island wirklich die modernste aller meiner bisher bereisten Inseln ist. Hier gibts alles (fast alles), hier hat alles seine Ordnung und sein Gesetz. Bis das allgemeine Fernsehprogramm für die breite Bevölkerung auch nach Fiji oder Tonga kommt, vergehen sicher noch einige Jahre.
Sabine

Dienstag, 15. Oktober 2013

15.10.13 - Kirche und Kultur

Auch wenns vielleicht langweilig für Euch wird, aber der Besuch eines Gottesdienstes hier auf den Südpazifik-Inseln ist für mich immer ein Highlight.
Ich mach's auch kurz:
Diese Kirche war bisherdie schnuckelichste - nicht besonders groß, aber wirklich liebevoll eingerichtet. Holzbänke, die entweder neu waren oder erst vor kurzem restauriert und überall Blumengestecke und  schneeweiße Häkeldeckchen über Altar, Kanzel und den anderen kleinen Tischchen.

Neu war, dass der Chor (20 Leute inkl. Keyboarder, 1 Vorsänger und 1 Vorsängerin mit Mikro) komplett weiß angezogen war. Die Frauen hatten Hüte auf und die Männer langärmelige Hemden und Jackets. Die taten mir bei der Hitze richtig leid. Der Gesang war weitaus lauter und eindringlicher als letzte Woche. Zwischendrurch hatte ich das Gefühl, sie singen sich in Extase.

Anschließend gabs noch eine Einladung zum Lunch im Gemeindehaus, die ich gerne annahm.

Den kulturellen Teil habe ich zweigeteilt:
Einmal war ich bei einer Art Folklore-Veranstaltung mit Büfett und am nächsten Tag habe ich mir mit den Oldenburgern ein ursprüngliches Dorf mit verschiedenen Ausgrabungsstätten auf einem Berg angeschaut.
OK, die Folklore-Veranstaltung war sehr touristisch, aber trotzdem schön. Auf einer schwimmenden Bühne mit Auslegerbooten und einem Floß wurde Rarotongas Geschichte wie in einem Theaterstück mit Musik und Tanz und viel Getrommel nacherzählt. Dazu gab es ein, wirklich sehr gutes, Büfett mit lokalem Essen.

Die geführte Tour in den Highlands war sehr interessant.
Unser Guide erklärte uns jede Hütte und alle heiligen Plätze. Er zeigte uns, wie man in nullkommanix aus einem halben Palmwedel einen sehr stabilen Korb flechtet, welche Pflanzen gegen welche Krankheiten oder Verbrennungen gut sind und wo die Menschenopfer gebracht wurden, deren Blut vom Häuptling getrunken wurde (lecker).

Und auch dort ganz oben auf dem Berg - Hähne, Hähne, Hähne...
Ich habe inzwischen schon eine Hahn-Phobie.
Sucht schon mal einen Psychater, der sich ab Dezember drum kümmern kann....
Gruß Sabine

15.10.13 - Alles wieder im Lot

So, das kleine Tief ist überwunden.
Ich bin umgezogen. Mein Strand-Bungalow hat eine ganze Front Panoramascheibe.
Der Blick zum Meer und das Rauschen ist schon toll.
Nur baden/schwimmen kann man hier auch nicht (wusste ich aber vorher schon).
Von hier aus kann ich aber in ein paar Minuten zu einem Strand gehen, der zwar sehr frequentiert ist, aber mit schönem weißen Sand und einer Wassertiefe, wo man nicht stehen kann.

Meine Hütte ist hell und großzügig mit Kochmöglichkeit. Wobei ¨kochen¨ leicht übertrieben ist.
Ich mache mir mein Frühstück und hier und da ein Sandwich oder mal ein Süppchen.
Kochen werde ich wieder, wenn ich daheim bin.

Auch hier gibt es massenweise Hühner und viel schlimmer: Hähne
Ich hatte den Eindruck, dass die mich angrinsen und denken: Ha, hier haben wir das Sagen und wenn wir Dich ägern wollen, krähen wir einfach ununterbrochen.
Da dachte ich an Samoa, wo ich (wirklich aus Versehen) das Huhn überfahren habe. Ich hätte mir die Hähne vornehmen sollen. Die haben sich hier im pazifischen Raum wirklich so vermehrt, dass es eine Plage ist. Sie gehören niemandem, sie sind einfach da!

Ich habe sogar einen Fernseher im Zimmer.
Ok mit einem Programm und das Bild ist so krieselig wie  früher bei uns auf den Fernsehgeräten von 1960 bei Sturm.
Egal, die Hauptsache mal internationale Nachrichten hören und vorgestern habe ich sogar einen Thriller angeschaut, bzw. gehört...

Meine holländische Nachbarin ist mit ihrer Hütte sehr unzufrieden: sie hatte einen Strand-Bungalow gebucht und eine Hütte in 3. Reihe mit Blick aufs Büro bekommen. Außerdem lag eine Katze in ihrem Bett als sie einzog. Statt dass man die Katze verscheuchte und sich entschuldigte, wurde ihr Katzenfutter gebracht, mit der Anweisung, das Tier zu füttern.
Sie sucht sich heute eine neue Unterkunft...

Jetzt bin ich mal wieder im Städtchen Avarua und habe mir ein Frühstück gegönnt (erstmals).
Ich hatte so Lust auf Pancakes. Was dann kam, war eine freudige Überraschung: ein, sehr nett zurecht gemachter, Teller mit einem leckeren Pancake mit Ahorn-Sirup, worin eine gebackene Banane eingewickelt war und dann noch 3 Scheiben Frühstücksspeck dazu. Sooooooooooooo ungesund, aber soooooooooooooo lecker.

Jetzt bin ich genau in der richtigen Stimmung, die Sache mit dem Frisör-Besuch angehen zu lassen. Mal schauen, ob mich der Mut verlässt, wenn ich vorm Eingang stehe.
Auf jeden Fall miete ich mir jetzt nochmal ein Moped für 3 Tage (der Führersein muss sich ja auch lohnen...). Außerdem ist es toll, unabhängig vom Busfahrplan zu sein. Ab 16 Uhr fährt der nur alle Stunde 1 mal.

Wie Ihr seht - alles wieder gut.
Am Samstag fliege ich (50 Minuten) nach Aitutaki (auch Cook Island).
Freue mich auf die berühmte Lagune dort.
Werde berichten - bis dann - Gruß Sabine

Montag, 14. Oktober 2013

12.10.13 - Kleines Tief

Es ist soweit, Langeweile kommt auf.

Ein Grund dieser Reise war auch, mal wieder Langeweile zu erleben und nicht ständig durch die Gegend zu hetzen.
Jetzt, nach 3 1/2 Monaten , habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass mir langweilig ist.

Außerdem muss ich nach all den positiven Blogs auch mal jammern. (Einfach weg klicken, wen's nicht interessiert!)
Habe gerade ein kleines Tief.
Vielleicht liegt es daran, dass hier nur Paare rumlaufen oder kleine Gruppen.
Alle mega fröhlich und kommunikativ.

Vielleicht liegt es daran, dass es mir zu heiß ist und ich nicht schwimmen kann, weil der Strand in meiner jetzigen Unterkunft völlig ungeeignet ist.
Zuviele Felsen und Wassertiefe 20 cm im Durchschnitt (bei Ebbe weniger...) mit Korallen, ohne Fische.

Vielleicht liegt es an meiner Unterkunft: sie ist als Selbstversorungsunterkunft gedacht und stadtnah, aber leider nicht ganz sauber und mit schlechter Luft.
Außerdem hat das Zimmer nur eine große Tür, aber keine Fenster. Die Tür kann ich nachts nicht auflassen - wegen ungebetenen Besuchern und wegen der vielen Mücken. Der Ventilaor tut sein Bestes, aber das ist nicht genug. Es ist aber teilweise offen mit eine Art Lamellen-Schallosien. D.h., man hört alles von draußen, ohne dass dabei viel Luft rein kommt - auch die Inselstraße, wo die ganze Nacht über Verkehr herrscht.

Die Manager hier sind so gut wie nie da. Wenn man was will, soll man die Trommeln schlagen.
Ich habe schon alle Varianten ausprobiert: rythmisches Schlagen, lautes Schlagen und ausdauerndes Schlagen auf die Holztrommel - es kommt keiner; Klopapier und ab und an neue Handtücher kann man ergattern, wenn mal zufällig einer da ist. Die ersten 3 Tage war niemand da - auch nicht im Zimmer... Angeblich sei morgens die Reinigungsfrau da gewesen - leider hat sie mein Zimmer nicht gefunden...

Mal ist mitten beim Kochen das Gas leer oder das Toilettenpapier fehlt.
Dann fällt eine der wenigen Lampen aus und man kocht (sofern das Gas wieder naqchgefüllt ist) im Dunkeln.

Ansonsten gibt es hier nur noch eine, nicht so gesund aussehende schwarze Katze, die herzzerreißend mauzt und ins Zimmer will. Habe mich aber nicht erweichen lassen. So einsam bin ich nun doch nicht.

Die Nachbarschaft ist auch sehr anstrengend: es sind Schulferien und die Nachbarn haben scheinbar eine große Familie.
Die ganze Zeit wird gelacht und herum gealbert. Anfangs fand ich das recht nett, aber langsam nervt es. Die finden kein Ende. Und wenn sie mal eine Atempause machen, veranstalten sie Trommel-Wettbewerbe. Durch die offenen Schallosien bin ich quasi mittendrin.
Gestern hörte ich, wie ein Kind sagte: ¨Mum picks me up soon.¨ Super, dachte ich, vielleicht nimmt Mum auch die anderen Kinder mit.
Es war kurz ruhig. Ich machte mich zum Mittagsschläfchen bereit. Gerade eingeschlafen, entsetzliche Geräusche... Ein Rasentrimmer - direkt neben meinem Ohr!!! Unglaublich. Und die haben einen großen Rasen.
Ich ergriff die Flucht und spazierte ins Städtchen.
Am nächsten Morgen gings dann mit dem Trimmen um 7:10 Uhr weiter.

Jetzt, Samstagabend, war ich unterwegs, um eine der Bars mit Livemusik zu finden. Ein Hund sprang aus dem Dunkeln und lief hinter mir her. Ich wollte ihn verscheuchen, aber wenn ich langsamer ging, ging er auch langsam. Wenn ich zick zack lief, blieb er irgendwo stehen und wartete. Ich hatte immer das Gefühl, er ist scharf auf meine Waden... Dann überholte er mich, aber nur um sein Geschäft hinterm Busch zu erledigen. Dann war er wieder da. Sehr anhänglich, das Tier. Ich ging an einem Fastfood-Laden vorbei. Da saßen Leute mit ¨leckerem¨essen und der Hund entschied sich, mich zu verlassen.

Die beste Livemusic fand ich bei ¨Trader Jack¨, eine Inn-Kneipe am Meer.
Es gab auch noch Platz direkt am Wasser.
Gerade, als ich mit nieder ließ, bekam ich Besuch.
Der kleine Spiderman sprang mir geradezu vor die Füße.
Er war ca. 4 Jahre alt und voll kostümiert. Seine Eltern, Cook Islander, waren wohl froh, dass er so schnell ¨Kontakt¨ gefunden hatte.
Er war sehr an mir und meinen Schreibaktivitäten interessiert (mein ¨tablet¨ ist immer an meiner Seite und wo es eine Gelegenheit gibt, schreibe ich).
Schließlich zeigte er mir eine schöne Muschel, die er gerade am Strand gefunden hatte. Ich zeigte Begeisterung (weiß ja, wie man das macht :)) und fragte ihn, ob er mir auch eine schöne Muschel suchen könnte (würde mir Zeit zum ungestörten Schreiben geben). Er strahlte, zog los und brachte etwas, was er mir stolz in die Hand legte... es bewegte sich - es war eine Kakerlake.

Wir wurden im Laufe des Abends Freunde: ich trank Mojitos und er war scharf auf die Cocktail-Kirschen. (Er wird heute Nacht gut schlafen..)

So, genug gejammert.
Ich bin in der Südsee.
Es ist schön hier.
Es ist warm hier.
Die Menschen sind freundlich.
Ich wollte es so.

Sabine

Dienstag, 8. Oktober 2013

Außergewöhnliches - Teil 4

Frisörbesuch
Irgendwie wachsen meine Haare schneller als gedacht und zwar in alle Richtungen, auch ins Gesicht.
So entschloss ich mich vor ein paar Tagen, selbst Hand anzulegen und mir den Pony zu schneiden.
Das war, dank meiner einzigen Schere, einer kleinen Nagelschere, nicht von Erfolg gekrönt.
Es sah sogar ziemlich s - - - - - - aus.
Also blieb mir nichts andere übrig, als mal einen örtlichen Frisör aufzusuchen.
In Rarotonga gibts dafür sogar Auswahl.

Schüchtern und zögerlich lugte ich mal um die Ecke von so einem ¨Beauty Salon¨.
Eh ich mich versah, saß ich schon auf einem Stuhl und man wetzte die Scheren :-(
Die Frau, die am Kompetentesten aussah, war beschäftigt (muss die Chefin gewesen sein).
Sie gab einer jungen Kollegin auf Maori den Auftrag, sich um mich zu kümmern.

Die junge Kollegin schaute irgendwie ängstlich drein (nicht so ängstlich wie ich...) und legte mir ein Handtuch über die Schultern.
Das war wohl falsch, denn die ¨Chefin¨ sagte wieder etwas auf Maori und sie nahm das Handtuch wieder weg.
Eine weitere Kollegin beobachtete jede Bewegung der Kollegin und gab auch irgendwelche Infos dazu.
Jetzt war's klar: ich bin an die Auszubildende geraten.
Für eine Flucht war es zu spät.
Egal: so ein Pony ist auch auch schnell nachgewachsen...
Ich bin ja noch 8 Wochen unterwegs und hier kennt mich sowieso keiner (außer die 2 Oldenburger).

Nun kam also erst ein Umhang um die Schultern und ein Handtuch drüber (mir lief der Schweiß den Buckel runter, was nicht nur an den 30 Grad Außentemperatur lag...). Sie besprühte den Pony mit Wasser und dann gings los: Sie kämmte die Haare erst nach links, dann nach rechts und vorne und hinten und hatte dabei Falten auf der Stirn. Sie war voll konzentriert und 6 Augen ruhten auf ihr. Von den beiden Kolleginnen bekam sie immer wieder irgendwelche Anweisungen und sie tat mir richtig leid.

Egal, was dabei heraus kommt, ich werde sagen, dass ich zufrieden bin, dachte ich.

Als sie dann die Rundbürste zückte und den Pony in Form bringen wollte, bedankte ich mich und zeigte volle Zufriedenheit.
Es kostete 8 NZ $ und ich habe wieder einen Durchblick (mehr oder weniger :-)  ).

Fazit:
Vorurteile einfach ablegen und mal mutig sein.
Der nächste Schnitt wird ein voller Haarschnitt sein.

Sabine

7.10.13 - Rarotonga/Cook Island Insel-Umrundung

Rollertour und Unterkunftsuche
Es hat viel Spaß gemacht, mit meinem neuen Führerschein und einem schwarzen Roller über die Insel zu fahren. Er schafft 60 km/h, ich darf aber nur 40 km/h, was auch schnell genug ist für die Straßen-Verhältnisse.

Die Strandblick-Straße war für Südsee-Verhältnisse sehr voll.
Ich habe viele Foto-Stopps eingelegt und auch bei verschiedenen Unterkünften angehalten und nach dem Preis gefragt.
Meine derzeitige Stadt-Unterkunft ist zwar ganz praktisch von der Lage her, hat aber auch Nachteile:
Zu laut wegen der Straße, keinen Strand und keine Schwimm-Möglichkeit, weil Felsen und Riff zu flach und keine Fenster, nur eine große Tür zum Öffnen (was ich aber nachts natürlich nicht mache - wohne ebenerdig...).

Bis Sonntag bin hier hier und dann in Sunset Beach.
Dort bekomme ich einen Strand-Bungalow zum gleichen Preis wie hier, modern eingerichtet mit kleiner Küche und Meerblick.

Auf dem Weg habe ich Freunde besucht, die ich in Tonga kennen gelernt habe.
Sie kommen aus Oldenburg und sind noch länger unterwegs als ich: 8 Monate.
Sie luden mich zum Frühstück ein und dann gings weiter.

Ich bin dann auch mal abgebogen auf die kleinen Nebenstraßen. Ganz anders.
Hier wohnt und arbeitet die einheimische Bevölkerung, die nicht im Tourismus-Gewerbe ist.
Es gibt viele Plantagen und Felder, wo Taro angebaut wird, Bananen und versch. Gemüse.
Ich habe nur insgesamt 2 !  Schweine angetroffen. Toll.
Dafür habe ich einige Ziegen, die aber alle angebunden waren, gesehen.
Die Hunde, die hier rum laufen, gehören alle Privatpersonen (auf Fiji, Samoa und Tonga gehörten sie keinem und waren dementsprechend sehr anhänglich und auf Futtersuche). Sie nehmen ihre Aufgabe, das Grundstück zu beschützen, sehr Ernst. Zwei haben mich so böse angekläfft, dass ich mal schnell umgedreht habe...

Weil ich unbedingt auf einen der Berge wollte, um einen Panorama-Blick zu erhaschen, bin ich mal auf einen Weg abgebogen, der Richtung Berg führte (auch hier sind Straßen-Schilder selten anzutreffen). Ich kam an einen Platz, wo viele Autos und Scooter standen. Da gabs bestimmt eine interessante Sehenswürdigkeit, dachte ich.
Ich fragte einen Einheimischen: ¨Was gibts hier zu sehen? Ist es interessant? Was kostet der Eintritt?¨
Er schaute mich freundlich an und meinte: ¨This is a funeral...¨(Beerdigung!)
Voll drin im Fettnapf......
Er war, wie alle Islander hier, sehr freundlich und meinte, wenn ich die Straße weiter hoch fahren würde, gäbe es einen super Blick und ein Restaurant.

Und er hatte Recht: der Blick war klasse.

Gegen Spätnachmittag war ich dann wieder zuück im Städtchen und ging ins Reisebüro.
Ich möchte unbedingt nach Aitutaki zur schönsten oder zweit-schönsten (?) Lagunge der Welt. (Steht in direkter Konkurrenz mit Bora-Bora.)
Der Mitarbeiter dort war nicht nur sehr, sehr, sehr kräftig... und sprach sehr leise,sondern hatte auch einen Sprachfehler.
Er konnte verschiedene Buchstaben nicht aussprechen und ersetzte sie durch andere.
Das ist in der Muttersprache schon schwierig zu analysieren, aber auf Englisch hörte sich das echt komisch an.
Auch das englische ¨th¨ konnte er nicht sagen und ersetzte es durch ein ¨d¨.
Dann wurde aus dem ¨Thirty¨ ein ¨dirty¨ und so hatten wir auch mit den Abreise- und Rückreise-Daten ein Problem.

Ich habe mich dann entschuldigt, weil ich ja aus Deutschland komme und mein Englisch nicht so gut ist und er hat mir alles aufgeschrieben.
Morgen gehe ich wieder hin und wahrscheinlich bin ich dann vom 19.10.-26.10. auf Aitutaki.

Bis dann
Sabine

Außergewöhnliches - Teil 3

7.10.13 - Cook Island Driver Licence
Endlich bin ich auch nach 36 Jahren und ca. 800 000 bis 900 000 gefahrenen Kilometern berechtigt, auf Cook Island einen Roller zu fahren.
Das ist gar nicht so einfach...
Nur aufgrund der Tatsache, dass ich schon alt bin und über einen Führerschein verfüge, der mich berechtigt, kleinere Motorräder zu fahren, musste/durfte ich keine praktische Prüfung machen.

Also das geht so: man muss zur Polizei gehen. Dort wird der nationale und internationale Führerschein in Augenschein genommen.
Es reicht aber nicht für Cook Island.
Schließlich geht es hier um anspruchsvolle 32 km Insel-Umrundung und ein paar kleinere Nebenstraßen.
Da kann man nicht jeden fahren lassen, ohne sich über die tatsächliche Fahrtüchtigkeit zu überzeugen.
Es wird ein Foto gemacht und dann noch eins und noch eins und dann zahlt man 20 NZ $, was ca. 13 Euro sind, und schon bekommt man seinen Cook Island Führerschein.

Alle anderen, außer mir, mussten dann mit dem Scooter/Roller um den Block fahren und wurden von einem Polizisten beobachtet. Ich durfte gleich los düsen, was großen Spaß gemacht hat. 2015 muss ich dann wieder einen beantragen, falls ich zufällig wieder hier lande :-)

Das ist echt ein Witz: ich glaube, jeder Touri, der hier einen Führerschein beantragen muss, fährt im Jahr mehr km als jeder Inselbewohner, der im schlimmsten Fall 16 km einfache Fahrt zur Arbeit (Insel 32 km ist umrundet) zurück legen muss, aber so stimmen die Kasseneinnahmen beim Goverment.

Ich habe gehört (weiß aber nicht, ob das stimmt), dass es einen Straßen-Minister geben soll.
Das muss ein toller Job sein: Herr über 32 km und ein paar Nebenstraßen zu sein. Ob der noch einen Nebenjob hat?
Der kriegt bestimmt keinen Herzinfarkt.

Sabine

Montag, 7. Oktober 2013

6.10.13 - Gottestdienst Rarotonga/Cook Island

Natürlich musste ich auch hier am Sonntag in die Kirche gehen.
Auch hier ist der Gesang wunderschön, allerdings ohne offiziellen Chor. Es singen einfach alle. Dazu spielte eine kleine Band (1 Keyboarder, 2 Gitarristen und eine Trommlerin).
Es war eine kleine katholische Kirche mit nur 14 Bänken a 6-7 Plätzen. Alle Plätze waren besetzt. Es waren viele Touristen da, aber das wunderte mich nicht.
Cook Island ist für die Neuseeländer so wie Mallorca für die Deutschen. Die müssen nicht mal Geld umtauschen...

Oder, wie Olaf schrieb:¨...das Foto vom Markt (vorheriger Blog) sieht aus wie die Drosselgasse - nur ohne Japaner...¨

Der Gottesdienst wurde auf Englich und Maori im Wechsel gehalten.
Die Messdiener waren eigentlich Messdienerinnen - 7 Mädchen.

Auch hier wurde das Abendmahl abgehalten.
Das Beste: alle Lieder waren per Beamer auf einer kleinen Leinwand zum Mitsingen vorbereitet, ebenso die Texte, die gemeinsam gesprochen wurden.
Maori ist ganz einfach, weil fast alle Worte so gesprochen werden, wie sie geschrieben sind. Es gibt nur kleine Abweichungen.
Auf jeden Fall habens da die englisch sprechenden Menschen schwerer...

Ich habe also spätestens ab der 2. Strophe kräftig mit geschmettert. (Und jedes Lied hatte viele Strophen...) Das hat richtig Spaß gemacht.
Der Gottesdienst ging nur 70 Minuten (ich war da von Fiji, Samoa und Tonga Anderes gewohnt.)

Nächste Woche gehe ich in eine andere Kirche.Mal sehen, obs große Unterschiede gibt.

Übrigens ist am 26.10. nationaler Gospeltag.
Da freue ich mich schon drauf.

Sabine

Samstag, 5. Oktober 2013

3.10.13 - Cook Island

3.10.13-Ankunft in Rarotonga
Am 4.10. bin ich von Auckland nach Rarotonga/Cook Island geflogen und nach 3, 5 Std. Flug am 3.10. angekommen.
Die internationale Datumsgrenze macht's möglich.
Harald ist dann  nch weiteren 12 Std. Richtung Deutschland abgeflogen.
Er war somit 48 Std unterwegs....
Ich "freue" mich jetzt schon auf den Rückflug....

Rarotonga ist ganz anders als die Inseln, die ich zuvor Besucht habe.
Sehr touristisch.  Das Gute daran: saubere schöne Cafes und Restaurants, viele Shops und auch 2 oder 3 Supermärkte.  Das Schlechte: Überall Neuseeländer ubd Australier,  wenig Einheimische.
Aber vielleicht ist das abseits des Städtchens anders.

Heute war ich auf dem Samstag-Markt. Sehr groß für Südsee-Verhältnisse.
Plötzlich fing es an zu regnen.  Das geht in den Tropen schnell.  Es kübelte wie aus Eimern für ca. 10 Minuten. Ich zog mir eine rote Plastiktüte über den Kopf, was bestimmt witzig aussah. Ansonsten machte mir der Regen nichts aus, da es 27 ○C warm war.

Meine Unterkunft werde ich morgen verlassen. Ich hatte nur für 3 Tage gebucht und wollte mir dann selbst was suchen, mit Selbstverpflegung. Das "Paradise Inn" ist zwar ganz einfach, aber sauber und zentral gelegen. Jetzt muss ich mit dem Bus fahren, wenn ich in die Stadt will, ab morgen kann ich zu Fuß gehen.

Es gibt 2 Busse: einer der im Uhrzeigersinn und einer, der gegen den Uhrzeigersinn fährt.  Alle halbe Std. kann man links oder rechts der Straße einsteigen. Jeweils 8 Runden am Tag mit jeweils 32 km. Bisher war ich immer mit dem selben Busfahrer unterwegs. Gestern Nachmittag hatte er ein Headset auf, erzählte Witze und sang...
Aber wie soll man das sonst ertragen: täglich 8 mal im Kreis....
Der Bus hält,  wenn man dem Fahrer ein Zeichen gibt (sowohl zum Ein- als auch zum Aussteigen)..
Ich habe gleich mal eine 10er-Karte gekauft, da ich insgesamt 5 Wochen hier bin.

Gestern Abend gabs hier in meiner "Palm Groves Lodge" Live Musik mit Happy Hour zwischen 16:30 und 18 Uhr. Musik toll, Essen toll, Cocktails toll.

Man bietet hier auf der Insel viele Ausflüge an. Es gibt auch einen "Berg" mittendrin.
Das Riff soll auch sehr schön sein.
Habe bisher nur den Pool getestet.
Irgendwann nächste Woche werde ich  mir mal einen Roller mieten und die Insel erkunden.

Auf jeden Fall werde ich für ein paar Tage nach Aitutaki fliegen. Die Lagune dort soll schöner sein als die von Bora-Bora.  Da wollte ich schon vor 35 Jahren hin!!! Schaut mal bei google earth....

So, jetzt gehe ich mal packen und melde mich irgendwann später.
Grüße aus Rarotonga
Sabine

3.10.13 Letzter Tag Neuseeland

Auckland im Frühling
Wir hatten einen wunderschönen Tag in Auckland (Donnerstag).
Die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite und der Bummel am Hafen und durch die Stadt hat viel Spaß gemacht.

Nach 8 Tagen Schafe,  Kühe und viel Grün war das mal eine interessante Abwechslung.
Nicht besser, nur anders.
Wir haben lecker gegessen (mehrfach :-)  und getrunken und ich habe eine kl. Shoppingrunde eingelegt...
Außerdem haben wir uns auf einem Segel zur Begrüßung des Neuseeland-Teams (American Cup 2. Platz...) verewigt.

Am Freitag fliegt Harald nach Hause und ich nach Rarotonga/Cook Island.
Sabine