Sonntag, 11. August 2013

9.08.13 Von Lalomanu (Insel Upolu/Samoa) nach Manase (Insel Savaii/Samoa)

Die Fähre sollte um 12 Uhr losgehen und man solle 1 1/2 Std. vorher dort sein. Die Fahrzeit mit dem Auto sollte ca. knapp 2 Std. sein, also plante ich mal 3 Std. ein.  Die Sonne ging auf und es war schön, in diesem Licht zu fahren. Die schmale Straße war voller Menschen: Kinder, die zu Fuß auf dem Weg zur Schule waren (teils barfuß und teils mit Flip-Flops) und  Erwachsene, die zur Arbeit gingen. Manchmal kam mir ein Bus entgegen. Total überfüllt. Die Kinder saßen aufeinander, alle gequetscht nebeneinander und viele Arme baumelten aus den glaslosen Holzfenstern. Ich weiß nicht, wer es besser getroffen hatte: derjenige, der unten sitzt oder derjenige, der oben drauf sitzt...

Man muss überall mit Schweinen, Hühnern,  Hunden, Kühen und vereinzelt Pferden mitten auf der Straße rechnen. Nun war mir auch kar, warum man im Ort nur 35 km/h fahren durfte. Bei all den interessanten Dingen auf dem Weg zur Fähre, machte ich mir langsam Gedanken um mein Benzin. Der Tank war zwar noch halb voll, aber es gibt auch nur 2 Tankstellen außerhalb der Hauptstadt Apia. Ähnlich verhält sich das mit den Geldautomaten. Ich glaube, es gibt gar keinen außerhalb von Apia auf Upolo. Die Hotels und Resorts akzeptieren Kreditkarten, aber die Eintrittsgelder oder das Benzin oder Lebensmittel und Getränke müssen bar bezahlt werden. Spätestens in Apia wirds Benzin und Geldautomaten geben, dachte ich mir.   Es war schön,  so durch die bunten Dörfer zu fahren. Ich sah viele offene Fales, ohne Wände, nur Pfähle zwischen Boden und Dach und auch einfache Hütten mit dünnen Wänden und Blechdach. Die "Häuser"  waren bunt gestrichen. Pink, Türkis,  Grell- Blau und Grün gabs in jedem Dorf. Auch die Müllkörbe hatten einen eigenen Anstrich, je nach Dorf.   Und dann habe ich ein Huhn überfahren. Es kam, völlig unerwartet, von links aus dem Gebüsch gelaufen - direkt unter mein linkes Vorderrad. Ich habe die Federn im Rückspiegel fliegen sehen. Was sollte ich machen? Anhalten? Aber für das Huhn kam jede Hilfe zu spät. Oder dem Dorf-Häuptling Bescheid sagen und ein paar Tala als Ausgleich zahlen? Schließlich entschied ich mich, weiter zu fahren, in der Hoffnung, dass keiner was gesehen hatte.   Ich habe meinen Weg auch einigermaßen gut gefunden. Nur 1 mal habe ich mich verfahren. Die haben aber auch keinerlei Beschilderung hier. Manchmal endet eine Straße und es geht links oder rechts weiter. Gut, wenn man das Meer sieht. Das gibt wenigstens ein wenig Orientierung. Ansonsten "Pech gehabt". Das Gute, es gibt wenige Straßen und noch weniger Auts außerhalb der Hauptstadt. Das Linksfahren machte keine Probleme. Nur das Blinken. Da kam dann immer der Scheibenwischer ins Spiel.... Ist halt alles auf der anderen Seite :-)). Dann traf "Lady Samoa III", eine große blaue Autofähre ein. Teilweise etwas angerostet, aber ansonsten ok, dachte ich. Es schlich sich kurz die Frage ein, was wohl mit "Lady Samoa I und II" passiert ist, habe aber dann nicht weiter drüber nachgedacht. Der Mann, der für möglichst platzsparendes Einparken zuständig war, hat mich bis direkt vorne an die Ausfahrt-Eisen-Rampe gelotzt. Ich konnte kaum aussteigen, so eng war es neben mir. Die meiste Zeit habe ich dann im Innenteil der Fähre zugebracht. Draußen hingen zu viele Leute über der Reling und "fütterten" die Fische... Zwischen den ca. 250 Passagieren war ich die Einzige mit weißer Hautfarbe. Nach 1 1/4 Std. Fahrtzeit gings dann weiter an der Küste entlang (Meer auf der rechten Seite!) nach Manase. Hier erschienen mir die Kirchen noch größer und prunkvoller. Auch die Hütten sahen hier aus als würden deren Besitzer finanziell besser gestellt sein. Ansonsten, was den Straßen-Zustand und die Beschilderung betraf, gab es kaum Unterschiede. Ganz gemütlich fuhr ich Richtung nächste Unterkunft. Ich habe auch keine weiteren Lebewesen überfahren, obwohl eine große Schweine-Familie ganz gelassen über die Straße trottete.

Sabine

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