Montag, 4. November 2013

3.11.13 - Papeete und Inseltour

Teil 3 - Erster Eindruck bestätigt
Mit dem örtlichen Bus fuhr ich in die Hauptstadt.
Das lief hier ähnlich wie in Rarotonga: an die Straße stellen, wild fuchteln, wenn ein Bus kommt und hoffen, dass er es sieht und hält. Nur leider gab es einen Wahnsinnsverkehr. D.h., es war saugefährlich, weil die Autos echt rasten. Fußgänger gab es so gut wie keine. Der erste Bus ist dann auch, trotz meines wilden Gefuchtels, weiter gefahren. Ich glaube, es war ein Touribus. Der nächste hielt dann. Gut, dass ich die Zahlen auf Fransösisch beherrsche und das Geld passend geben konnte (2,50 Euro - ein Schnäppchen).

Papeete, eine noch hässlichere Stadt mit herunter gekommenen Häusern, viel zu vielen Autos und jede Menge Geschäften.
Auch hier hört man nirgends eine andere Sprache als Französisch. Wo kommen denn bloß die vielen franz. sprechenden Touristen her???wo sind all die Neuseeländer, Australier und Amis?
Na klar: im Resort.
Eingesperrt im Hotelgelände mit Pool-Landschaft, Südsee-Ambiente, Live-Musik und Essen, was sie von daheim gewohnt sind. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Selbst im Internetladen, wo junge Menschen arbeiten (die übrigens alle in der Schule Englisch als Zweitsprache lernen!!) - nur große Fragezeichen im Gesicht.

Das Interessanteste für mich war die große Markthalle: sie war in 2 Abteilungen ¨Obst, Gemüse, Fisch¨ und ¨Klamotten, Souvenirs, Tücher¨ eingeteilt. Ich kaufte ein paar Tomaten und fragte - also mehr mit Zeichensprache und ein paar franz. Brocken - ob ich evtl. nur 3 - 4 Limetten kaufen könnte, weil mir ein Beutel mit 15 einfach zu viel (und zu teuer) war. Die Gemüsefrau winkte ab, verrollte die Augen und sagte sowas wie ¨verzieh Dich¨.

Und so war es überall. Irgendwie kam ich mir total unverschähmt vor, dass ich dieses Land besuche und deren Sprache nicht beherrsche...

Schließlich war ich noch im Perlen-Museum und am Hafen. Beides unspektakulär. Im Hafen waren ein paar größere Yachten (eine sogar mit Helocopter..) und das Kreuzfahrtschiff ¨Paul Gaugin¨ war auch da (1Woche Kreuzfahrt ohne Tagesausflüge 3000 EURO).

Aus Kostengründen habe ich mir dann einen kleinen Snack bei MC Donalds gegönnt.
Um den Platz zu finden, wo der Bus wieder zurück fährt (konnte man in der Stadt nicht einfach so anhalten), lief ich 2 mal in die falsche Richtung, weil Leute mir den Weg unterschiedlich erklärten. Als ich dann eine Ansammlung Menschen gesehen habe, die den Anschein machten, als würden sie auf einen Bus warten, bemühte ich mich in Landessprache zu fragen: ¨Bus - Punaauia (da wohnte ich) - ici?¨ (Hatte mich erinnert, dass ïci¨ hier heißt.)
Antwort:¨Non, ici - Papeete.¨
Die müssen mich für total bescheuert halten. Na klar war ich in Papeete, wo sonst? Ich wollte doch nur wissen, ob das der richtige Platz zum Warten war. Dem Busfahrer, der nach 20 Minuten kam, zeigter ich nur die Landkarte. Er nickte. Oha!!!

Um dann der Insel doch noch eine Chance zu geben, machte ich am Nachmittag eine 5-stündige Inseltour mit diversen Stopps. Das hat echt Spaß gemacht. Wir waren nur 4 Leute (1 Deutsche und 2 Australier) und hatten einen Guide, der aus Hawaii kam und perfekt Englisch sprach. Die Sehenswürdigkeiten hielten sich allerdings in Grenzen: ein kleiner, aber hübscher Botanischer Garten, ein kleiner und ein großer Wasserfall, ein Leuchtturm, mehrere Monumente der großen Seefahrer und ein super schöner Sonnenuntergang (wie bereits schon am Abend davor).

Aber auch während der ganzen Fahrt (114 km einmal um Tahiti Nui herum - also die große Insel; Tahiti Iti - der kleinere Inselanhang - habe keine gutern Straßen) hat gezeigt, dass der Mythos Südsee heute nichts mehr mit Tahiti zu tun hat.
Weder in Papeete, noch irgendwo auf der Inselrundfahrt hat sich Südsee-Feeling eingestellt. Hätte man mich hier auf der Insel ausgesetzt, würde ich vermuten, dass ich mich irgendwo in Südeuropa befinde. Aber dort, wo man nicht mit Touristen rechnet.
Ich hoffe, dass das auf der Nachbarinsel, wo ich dann morgen für die nächsten 7 Tage bin, anders ist.
Sabine

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